Drei Fragen an Verena Oberrauch, Leiterin Vertrieb Belgien, Schweiz und Österreich
Was war die größte Herausforderung für Finstral bei diesem über 100 Jahre alten Gebäude?
Verena Oberrauch: Es ist immer herausfordernd, im Bestand zu bauen. Auch für uns als Fensterbauer. Jedes Projekt ist eine kleine Forschungsarbeit für sich, bei der wir dazulernen. So war es auch beim Wilden Mann. Da steckt viel Denk- und Detailarbeit drin, um das passende Teil zu finden. Durch unsere modulare Konstruktion haben wir ein ungewöhnlich großes und dabei sehr flexibles Produktportfolio. Das ist ein echter Vorteil – vor allem für die Architekten und Architektinnen. So waren wir in der Lage, von den schlichten Normfenstern im Bestandsgebäude bis zu den Spezialanfertigungen im Penthouse – große Fenster mit emaillierten Füllungen – alles aus einer Hand zu liefern.
Auch die Logistik war speziell …
Ja, aber das sind wir von Sanierungen gewohnt und können entsprechend reagieren. Da der Wilde Mann mitten in der Innenstadt liegt und Lagerflächen knapp sind, mussten wir in enger Abstimmung mit der Bauleitung just in time anliefern und hatten die Fensterelemente entsprechend den verschiedenen Bauphasen vorsortiert. Timing und Organisation waren entscheidend.
Was macht eine gelungene Sanierung aus?
Einerseits geht es darum, das bestehende Gebäude neu zu denken und herauszufinden, welche Optionen in ihm stecken. Gleichzeitig geht es darum, das, was bereits da ist, zu respektieren und weiterzuentwickeln. In Bezug auf den Baustil, die Nutzung und die Ökobilanz. Das ist komplex. Aber auch sehr lohnend, wenn es gelingt. Aus unserer Erfahrung ist es wichtig, dass alle Beteiligten von Anfang an eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Dann entstehen die besten Lösungen.
Projektsteckbrief: Wilder Mann - Objekt: Nachverdichtung Wohnungsbau
- Auftrag: Sanierung und Umbau eines Bestandsgebäudes
- Ort: Graz, Österreich
- Baujahr: 2017
- Bruttogrundfläche: 3.900 m²
- Finstral-Partner: Glavassevich Wintergärtner GmbH, wintergaertner.at
- Architekten: LOVE architecture, Graz
- Auszeichnungen: Holzbaupreis Steiermark 2017 in der Kategorie Urbane Wohnraumerweiterung
- Finstral-Fenster: Fenster- und Türelemente, Festverglasungen und Öffnungen in Sonderformen aus der gesamten Breite des Finstral-Sortiments
- Fenster: FIN-Project Slim-line Aluminium-Aluminium, FIN-Project Nova-line Aluminium-Aluminium, FIN-Ligna Nova-line Aluminium-Holz
- Türen: FIN-Slide Step-line Aluminium-Aluminium, FIN-Slide Nova-line Plus Aluminium-Aluminium
- Fensterwände: FIN-Vista Aluminium-Aluminium
Die Architekten
Gegründet wurde LOVE architecture and urbanism 1998 von den Architekten Mark Jenewein, Bernhard Schönherr und Herwig Kleinhapl in Graz. Das 30-köpfige Architekturbüro arbeitet vor allem in Europa, aber auch im asiatischen Raum, und wurde mit Preisen wie dem Iconic Award, dem Best Architects 15 Award oder dem BIGSEE Architecture Award 2020 ausgezeichnet. 2021 präsentierte das Team im Rahmen der Architekturausstellung „Time Space Existence” auf der Biennale in Venedig das Leuchtobjekt N186.
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